Helmut Langosch konnte zahlreiche Mitglieder der Freien Wähler Berchtesgaden zur Jahreshauptversammlung begrüßen und es wurde gleich zu Beginn der verstorbenen Mitglieder gedacht. Im Anschluss dankte der Vorsitzende der Vorstandschaft für die hervorragende Zusammenarbeit und zeigte sich erfreut über das Engagement der Mitglieder. „Die Belange der Berchtesgadener Bürgerinnen und Bürger haben für uns Freie Wähler oberste Priorität. Damit wir auch künftig die Themen kraftvoll einbringen können, müssen wir weiterhin eine starke politische Gruppierung bleiben!“, so Langosch. Er sprach in seinen Ausführungen natürlich die Herausforderung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum an und ging auf die Notwenigkeit des Rettungsdienstes ein.
Der Fraktionssprecher und Direktkandidat der Freien Wähler für die Landtagswahl im Herbst Michael Koller bedankte sich für das konstruktive Miteinander im Gemeinderat und natürlich besonders bei den eigenen Fraktionskollegen. „Wir sind gut aufgestellt und bringen uns bei den entscheidenden Themen kompetent ein.“, so Koller. Dennoch wünsche er sich, dass ein „Ruck“ durch Berchtesgaden gehe. Wir müssen die anstehenden Themen zügiger in die Umsetzung bringen. Es gibt viele gute Überlegungen im Bereich Wohnungsbau, Kinderbetreuung und der Weiterentwicklung der Senioreneinrichtungen, sowie beim Neubau der Felicitas, jedoch geht alles sehr schleppend voran.
Die Gesundheitsversorgung im Landkreis, die Baumaßnahmen am Beruflichen Bildungszentrum Berchtesgadener Land, der Fachkräftemangel und der Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge wurden von Michael Koller thematisiert und er wünscht sich hier eine enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. „Wenn wir erfolgreich in die Zukunft gehen wollen, müssen wir die Herausforderungen gemeinsam anpacken!“ appellierte Michael Koller.
Der 2. Bürgermeister Sepp Wenig bedankte sich bei Michael Koller für den interessanten Bericht und sein Engagement, das weit über die Gemeindepolitik hinausgeht. Wenig berichtete aus seiner Tätigkeit als stellvertretender Marktbürgermeister, von der Übernahme zahlreicher Termine in der Gemeinde und dass er gerne seine Erfahrungen einbringt. Kritik übte er an der langwierigen Beseitigung der Hochwasserschäden aus dem Jahr 2021. So wurde erst im späten Frühjahr der Lindenweg wieder vollständig hergestellt. Auf sein Drängen hin ist nun auch der Stollenweg zwischen Oberau und Landau wieder durchgehend begehbar. Wenig ging noch auf wichtige touristische Themen ein und nahm die Konsequenzen in den Blick, wenn beispielsweise der Winterbetrieb in den heimischen Skigebieten in veränderter Form umgesetzt wird.
Schatzmeisterin Rosi Plenk blickte in ihrem Kassenbericht auf einen positiven Abschluss des Zahlenwerks. Kassenprüfer Karl Seiberl, lobte die vorbildliche Führung der Kasse und schlug daraufhin der Versammlung die Entlastung vor. Die Abstimmung viel wenig überraschend einstimmig aus.
Unter dem abschließenden Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ kamen die Mitglieder zu Wort. Verschieden Themen wurde angesprochen und Bedenken ebenso wie Wünsche und Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Die Sanierung der Tiefgarage und die Konsequenzen für die Geschäfte im Markt wurden angesprochen. Die Frage kam auf, wo könnten alternative Parkplätze entstehen und ist eine Sanierung im laufenden Betrieb möglich. Großes Interesse bestand auch bei den Themen Kindergarten am Rosenhof, Gestaltung der Königsseer Straße, Elektrobusse am Kehlstein, Nachnutzung des Gebäudes der ehemaligen Kurdirektion am Bahnhof und der Mittelschule am Bacheifeld.
„Solch ergiebige Diskussionen wollen wir haben!“, stellte der stellv. Vorsitzende Richard Schwab fest und dankte der Vorstandschaft und allen Mitgliedern für ihren Einsatz zum Wohle unsere Heimat. Diesem Dank schloss sich Dieter Nowak, Vorsitzender der Freien Wähler Berchtesgadener Land, an und freute sich über das gute Miteinander von Orts- und Kreisverband bei den Freien Wählern.
Vorderste Reihe: Helmut Langosch (1. Vorstand, Gemeinde- und Kreisrat), Sabine Beitz
Von links: Michael Brandner, Peter Hinterseer, Richard Schwab (2.Vorstand, Gemeinderat), Andreas Schiller, Heribert Eglauer, Dietrich Novak (1. Vorstand Freie Wähler Berchtesgadener Land), Thomas Kurz, Sepp Wenig (2. Bürgermeister Berchtesgaden) Karl Seiberl (Kassenprüfer), Ludwig Ponn, Michael Koller (stellv. Landrat, Fraktionssprecher, Gemeinde- und Kreisrat, Direktkandidat Landtagswahl 2023), Rosemarie Plenk (Kassier) Hans Walch (Schrift- und Pressewart, Gemeinderat), Anton-Quirin Plenk (Gemeinderat)
Die Freien Wähler Berchtesgaden luden vor Kurzem ins Gasthaus Bier Adam zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen ein. Nach Begrüßung und Totengedenken gab der Vorsitzende Helmut Langosch in seinem Rechenschaftsbericht einen Einblick in die aktuellen Themen der Marktgemeinde. Für den Vorsitzenden ist es wichtig, dass nach den pandemiebedingt schwierigen zwei Jahren wieder mehr Bürgerkontakt möglich ist.
Der neu errichtete Skaterplatz auf dem Bahnhofsgelände ist eine Bereicherung für das Freizeitangebot der Berchtesgadener Jugend. Er hätte jedoch für dieses Angebot einen anderen Standort bevorzugt, da seiner Ansicht nach der Platz am Bahnhofsgelände für umfangreiche Parkmöglichkeiten besser genutzt wäre, um die prekäre Parksituation im Markt zu entlasten. Langosch ging auch nochmal auf die Umstrukturierung bei den Kliniken ein. Er hat seine Bedenken bereits im Kreistag geäußert und kündigte an, dass er auch weiterhin konstruktiv – wenn auch kritisch – das Thema aktiv begleiten werde. „Die Bürger Berchtesgadens dürfen trotz notwendiger Umstrukturierungsmaßnahmen nicht vergessen werden.“, so der Vorsitzende.
Dass die Verkehrssituation im Talkessel alles andere als einfach ist, wollte Langosch nicht unerwähnt lassen und forderte eine bessere Abstimmung bei den einzelnen Maßnahmen. Als positives Signal wertete der Vorsitzende der Freien Wähler Berchtesgaden, dass mit den Maßnahmen an der Kälbersteinschanze begonnen werden kann und die Finanzierung gesichert sei. Kritisch sehen die Freien Wähler aber den Zustand der Sportanlage an der Breitwiese. „Hier ist wirklich Handlungsbedarf!“, merkte Langosch entschieden an.
Der 2. Bürgermeister Sepp Wenig ging nach seinem Dank an Helmut Langosch auf aktuelle Themen im Gemeinderat ein. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für junge Familien im Talkessel!“ forderte Wenig. Derzeit geht es aber bei diesem Thema zu langsam und auch zu wenig voran. Er sprach die Projekte in der Salzburger Straße und am Spornhofweg an und sah dabei mit Sorge auf die derzeitige Baupreis- und Zinsentwicklung. Enttäuscht zeigte sich Wenig auch darüber, dass es nicht zu den geplanten Stellplätzen für Wohnmobile am Parkplatz des Salzbergwerks gekommen sei und ging abschließend noch auf die Beseitigung der Hochwasserschäden ein. Exemplarisch nannte er die fehlende Instandsetzung am Stollenweg und am Lindenweg. „Wir müssen uns bei all diesen Themen mit Nachdruck an die Arbeit machen!“, so der Vize-Bürgermeister.
Der Fraktionssprecher Michael Koller bedankte sich für das konstruktive Miteinander im Gemeinderat und natürlich besonders bei den eigenen Fraktionskollegen. „Wir sind gut aufgestellt und bringen uns bei den entscheidenden Themen kompetent ein.“, so Koller. Dem stellv. Landrat ist die Weiterentwicklung des Bürgerheims und der Neubau der Felicitas ein großes Anliegen. „Wir müssen auf die Ergebnisse der Sozialraumanalyse heute reagieren und uns für die Zukunft gut aufstellen! Mit dem neuen Standort der Felicitas am Krankenhaus Berchtesgaden können Synergieeffekte entstehen, von denen alle profitieren.“, so Koller.
Die Gesundheitsversorgung im Landkreis, die Baumaßnahmen am Beruflichen Bildungszentrum Berchtesgadener Land, der Fachkräftemangel und der Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge wurden von Michael Koller thematisiert und er wünscht sich hier eine enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. „Wenn wir erfolgreich in die Zukunft gehen wollen, müssen wir die Herausforderungen gemeinsam anpacken!“ appellierte Michael Koller.
Rosi Plenk konnte von einem soliden Kassenstand für das Jahr 2021 berichten und Kassenprüfer Karl Seiberl bestätigte eine ordentliche und nachvollziehbare Kassenführung und schlug der Versammlung die Entlastung vor. Einstimmig fiel das Ergebnis bei der Abstimmung aus.
Die turnusgemäße Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Vorsitzender |
Helmut Langosch |
Stellv. Vorsitzender |
Richard Schwab |
Schatzmeisterin |
Rosemarie Plenk |
Schriftführer und Pressereferent |
Hans Walch |
1. Kassenprüfer |
Karl Seiberl |
Beisitzer |
Michael Koller |
Beisitzer |
Josef Wenig |
Die Versammlungsteilnehmer hatten beim letzten Tagesordnungspunkt noch einige Fragen und Anregungen auf Lager. E-Mobilität, Nachnutzung der Mittelschule „Am Bacheifeld“, Hochwasserschäden; ÖPNV und Wohnraumbeschaffung kamen zur Sprache. „Solch ergiebige Diskussionen wollen wir haben!“, stellte der stellv. Vorsitzende Richard Schwab fest und dankte der Vorstandschaft und allen Mitgliedern für ihren Einsatz zum Wohle unsere Heimat.
Im Bild von links: Sepp Wenig (2. Bürgermeister), Richard Schwab (stellv. Vorsitzender), Rosemarie Plenk (Schatzmeisterin) Hans Walch (Schriftführer) Helmut Langosch (Vorsitzender), Anton-Quirin Plenk (Gemeinderat), Karl Seiberl (Kassenprüfer), Michael Koller (Gemeinderat, stellv. Landrat).
Freie Wähler Berchtesgaden: Endlich konnte man wieder persönlich zusammenkommen. Nachdem im Jahr 2020 Corona bedingt die Jahreshauptversammlung nicht stattfinden konnte, freute sich die Vorstandschaft, dieses Jahr – unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygieneregeln – zur Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Berchtesgaden in den kleinen Saal im Alpenkongress einladen zu können. Der Vorsitzende Helmut Langosch begrüßte zahlreiche Mitglieder, darunter seine Fraktionskollegen, den stellvertretenden Landrat Michael Koller und 2. Bürgermeister Sepp Wenig. Beim Totengedenken gedachte die Versammlung dem langjährigen Freie Wähler-Mitglied und ehemaligen Gemeinderat, Heini Brandner.
Als „sehr übersichtlich“ beschrieb Helmut Langosch die Aktivitäten der Freien Wähler seit der Kommunalwahl am 15. März 2020. Stammtische und Versammlungen waren wegen Corona nicht möglich gewesen. So konnte auch den 20 Mitgliedern, die sich zur letzten Wahl aufstellen ließen, noch nicht für ihr Engagement angemessen gedankt werden. Durch die gemeinschaftliche Arbeit aller Mitglieder konnten aber bei den letzten Wahlen gute Erfolge verzeichnet werden. Die Fraktion im Gemeinderat Berchtesgaden ist seit der Kommunalwahl mit 19.567 Wählerstimmen für die Freien Wähler auf sechs Sitze angewachsen. Auch im Kreistag konnten sich die Freien Wähler durch 529.014 Wählerstimmen im Berchtesgadener Land auf 13 Sitze verbessern. In beiden Gremien stellen die Freien Wähler damit jeweils die zweitstärkste Fraktion!
Mit einem immer offenen Ohr für die Bevölkerung werden aktuell u.a. das Mobilitätskonzept – auch im Kontext mit einer barrierefreien Aufstiegsmöglichkeit vom Hauptbahnhof in den Marktbereich, die Umsetzung der Sozialraumanalyse zur Schaffung von wirklich bezahlbarem Wohnraum, altersgerechtes Wohnen sowie der Fachkräftemangel weiterhin wichtige Themen sein, bei denen die Freien Wähler Berchtesgaden mitgestalten werden, kündigte Langosch an.
„Auch bei der Energieerzeugung vor Ort und deren Regionalvermarktung werden sich die Freien Wähler konstruktiv mit einbringen!“, so der Vorsitzende.
Über solide Finanzmittel konnte Rosi Plenk als Kassierin berichten. Nach Prüfung der Kasse durch den Kassenprüfer Karl Seiberl, wurde der Versammlung die Entlastung vorgeschlagen, was dann auch einstimmig geschah.
Der nächste Tagesordnungspunkt „Bericht des Fraktionssprechers“, gehörte dem stellv. Landrat Michael Koller. In seinen Ausführungen ging Koller auf Schwerpunktthemen in der Marktgemeinde ein. Unter anderem thematisierte er die schon seit vielen Jahren unklare Zukunft der Sportanlage an der Breitwiese. Wie es nach dem Weggang der Mittelschule aus Berchtesgaden weitergeht, bereitet dem Fraktionssprecher der Freien Wähler durchaus Sorge. Für Koller ist klar, dass neben dem Schulsport auch der Breitensport ein wichtiges Thema darstellt und deshalb die Unterstützung der Gemeinde gewährleistet sein muss.
Als besonders drängend sieht Koller auch die von Gemeinde und Wohnbauwerk geplanten Projekte. „Hier müssen wir zeitnah in die Umsetzung kommen! Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird immer schwieriger – wir müssen besonders für junge einheimische Familien Perspektiven aufzeigen – die Sozialraumanalyse gibt uns hier einen konkreten Auftrag“, so Koller.
Auch der Tourismus kam zur Sprache. „Das Thema Nachhaltigkeit ist an dieser Stelle besonders wichtig, schließlich möchten wir auch in Zukunft ein attraktives Urlaubsziel sein. Neben den Belangen der Gäste müssen immer auch die Belange der Berchtesgadener Bevölkerung im Blick behalten werden“, so Koller. Einig ist man sich, dass besonders beim Thema Tourismus die Zusammenarbeit der fünf Talkesselgemeinden eine entscheidende Rolle spielen wird.
Abschließend sprach der stellv. Landrat noch das Thema Regionalität an. Wie wichtig das Miteinander einer Region ist, hat man in der vergangen „Corona-Zeit“ deutlich gesehen. Kaufen wir auch künftig vor Ort und unterstützen die heimische Wirtschaft. „Wir haben das selbst in der Hand. Hier müssen wir Bewusstsein schaffen!“, so Michael Koller.
Beim letzten Punkt auf der Tagesordnung „Wünsche und Anträge“ wurden von den Anwesenden aktuelle Themen wie die ärztliche Versorgung im Talkessel, Infrastruktur und Verkehrspolitik konkret angesprochen. Die Mandatsträger versprachen, sich für die vorgetragenen Anliegen weiterhin einzusetzen.
2. Bürgermeister Josef Wenig bedankte sich für die gute Teamarbeit und das engagierte Auftreten beim letztjährigen Wahlkampf. In der neuen Mannschaft mit sechs Sitzen im Gemeinderat seien die Freien Wähler in allen Bereichen mit kompetenten Mandatsträgern sehr gut vertreten. „Mit dem Bürger reden und für den Bürger da sein, dann sind wir weiter auf einem sehr guten Weg.“ konstatierte der stellv. Bürgermeister.
2. Vorsitzenden Richard Schwab ließ den Wahlkampf nochmal Revue passieren. Mit Hans Walch und Anton-Quirin Plenk zogen zwei neue Freie Wähler Gemeinderäte in das Gremium ein. Er bedankte sich bei Helmut Langosch, dass er die Freien Wähler professionell durch den Wahlkampf geführt habe und bei Sepp Wenig, der Listenführer und Spitzenkandidat der Freien Wähler bei der Kommunalwahl 2020 war. „Sepp hat mit dem Amt des 2. Bürgermeisters die Früchte seiner langjährigen politischen Karriere geerntet. Sympathisch und das Ohr an der Bevölkerung“, so Schwab.
Helmut Langosch dankte abschließend für die rege Diskussion und die gute Zusammenarbeit von Ortsverband und Fraktion der Freien Wähler und rief die Anwesenden dazu auf, sich auch künftig beherzt zum Wohle der Bevölkerung einzusetzen.
Von links: Helmut Langosch (1. Vorstand, Gemeinde- und Kreisrat), Anton-Quirin Plenk (Gemeinderat) Rosi Plenk (Kassierin) Hans Walch (Schriftführer, Gemeinderat), Richard Schwab (2. Vorstand, Gemeinderat), Michael Koller (stellv. Landrat, Gemeinde- und Kreisrat), Sepp Wenig (2. Bürgermeister, Gemeinderat)
Landratskandidat Michael Koller, Freie Wähler, Gemeinderäte und Kandidaten der Freien Wähler Berchtesgaden und der Berchtesgadener Bürgergruppe, sowie die OB Kandidatin der FWG Bad Reichenhall, Ania Winter, diskutieren mit Andreas Datz von der RVO über Möglichkeiten in einem zukunftsfähigen ÖPNV
Wie kann der stetig wachsende Individualverkehr eingebremst, Bürger und Gäste wie auch unsere Landschaft besser geschützt werden? Was genau kann der ÖPNV, und im Besonderen die Zusammenarbeit mit der RVO, dazu beitragen. Das war Thema einer Gesprächsrunde am Betriebshof der RVO im Stangenwald in Bischofswiesen. Diskutiert wurden Bedarfe und Entwicklungserfordernisse des ÖPNV im Talkessel und im gesamten Landkreis Berchtesgadener Land.
Zu Beginn erläuterte der Niederlassungsleiter Andreas Datz die Struktur der RVO. Die RVO in Bischofswiesen/Stangenwald ist ein Betrieb der RVO Niederlassung Ost. Das zu betreuende Liniennetz erstreckt sich von Rosenheim, Traunstein, Reit im Winkl bis hinein ins Berchtesgadener Land. Jährlich werden rd. 9 Millionen km an Fahrleistung erbracht. Täglich befördert die RVO allein rund 10.000 Schüler. Die RVO Niederlassung Ost bedient mit ihren Bussen 9 Städte und 92 Gemeinden. Das ist logistisch eine große Herausforderung, insbesondere im Berchtesgadener Land, wo sich aufgrund der Touristensituation immer wieder die Anforderungen an die Busverkehre ändern, weiß Andreas Datz zu berichten. Speziell im inneren Landkreis BGL wurden im Jahr 2019 rd. 660.000 Gäste mit Gästekarte befördert. Da ist Flexibilität und gute Organisation gefordert. Im Sommer brauche man aufgrund der saisonalen Taktverdichtungen mehr Busse und Fahrer als im Winter. Personal und auch der Fuhrpark müssten ganzjährig vorgehalten werden, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Ein Großteil der eingesetzten Fahrzeuge entspricht bereits Euro Norm 6, also der bestmöglichen Schadstoffklasse.
Niederlassungsleiter Andreas Datz erklärt auf Nachfrage von Hans Kortenacker (BBG), ob denn die RVO überhaupt in der Lage sei, eine vermehrte Nutzung des ÖPNV zu stemmen, dass mit dem derzeitigen Personal einen Fahrgastzuwachs von maximal 30% schulterbar sei. Die RVO bereite sich aufgrund steigender Fahrgastzahlen bereits darauf vor. Da vor Ort geeignetes Personal schwierig zu gewinnen sei, laufen bereits Rekrutierungsmaßnahmen im EU-Ausland., bei denen neben dem Erwerb der Führerscheinklasse D auch Deutschkurse erfolgen.
Die Frage von Sepp Wenig (FW BGD), ob es denn keine öffentlichen Zuschüsse für den ÖPNV gibt, erklärt Andreas Datz, dass die RVO den Linienverkehr eigenwirtschaftlich betreibt und sich über Fahrgelderlöse finanziert. Nur für die kostenlose Beförderung von schwerbehinderten Menschen und die verbilligten Schülermonatskarten gibt es einen entspr. Ausgleich.
„Was muss passieren, dass wir nur noch einen Anbieter für den ÖPNV im Landkreis, zur Vereinfachung der Zusammenarbeit und besseren Abstimmung haben?“ fragt Landratskandidat Michael Koller (FW BGL). Es werden von der Regierung von Oberbayern Konzessionen für die Bedienung bestimmter Linien mit entsprechenden Laufzeiten vergeben, antwortete Datz. Als Beispiel für die Koordination von Mobilität nannte er Institutionen wie die Rosenheimer Verkehrsgesellschaft oder den Salzburger Verkehrsverbund. Zur Verbesserung der Effektivität einer Zusammenarbeit mit den Kommunen könnte er sich in einem ersten Schritt z. B. eine Arbeitsgruppe ggf. über TRBK organisiert, vorstellen. So könnten in einem geeigneten Gremium erstmal die Bedarfe der Kommunen definiert und dann ein entsprechender Haushalt festgelegt werden. Danach könne man sehen, wie weit man mit dem dafür bereitgestellten Budget kommt.
Michael Koller könnte sich einen größeren Schritt mit der Gründung eines Zweckverbands Verkehr vorstellen, in dem die Gemeinde-, Städte- und Landkreisvertreter dann in gegenseitiger Angleichung helfen, das bereits im Jahr 2018 fertiggestellte Mobilitätskonzept des Landkreises BGL endlich umzusetzen. Das über 500 Seiten lange Konzept halte für verschiedenste Problemfelder bereits gut ausgearbeitete Lösungen bereit. Man muss aber jetzt unbedingt konkrete Vorhaben umsetzen.
Diskutiert wurden Möglichkeiten der Verbesserung und Vereinfachung der Nutzung des ÖPNV. Michael Koller (FW) und Hans Kortenacker (BBG) betonten die Wichtigkeit eines Umdenkens hin zum ÖPNV, eine mögliche Form dazu wäre kostenloses Fahrens für ausgesuchte Gruppen wie Schüler, Jugendliche und Auszubildende, auch in den Ferien.
Der Einsatz digitaler Zahlungssysteme wäre eine weitere Möglichkeit die Nutzung des ÖPNV zu vereinfachen, damit besonders junge Leute vermehrt Bus und Bahn fahren. Werner Sliwa (BBG) beklagt, die Langwierigkeit des Barzahlvorgangs. Ania Winter (FWG Bad Reichenhall) stellt sich vor, dass man beim Einstieg das Handy zur Zahlung einfach über einen Scanner zieht. Karl Seiberl (FW BGD) verwies auf die aufladbare Bürgerkarte, die bereits als digitales Zahlungsmittel eingesetzt wird. In dem Zusammenhang kam die Notwendigkeit der Installation eines digitalen Informationssystems auf, ausbaufähig bis hin zu einem Mobilitätszentrum.
Weitere Aspekte der Diskussion waren die Möglichkeiten einer Busspur in Berchtesgaden. Hier schwebte Datz die „Reaktivierung“ der vorhandenen Trasse vom alten Ostbahnhof bis zum Hauptbahnhof vor. Damit käme der Bus nicht nur schneller sondern damit pünktlicher ans Ziel, das steigere seine Attraktivität.
Zur Anbindung der kleineren Gemeinden meinte Michael Koller, dass eine Ausweitung des bestehenden Rufbus-Systemseine gute Alternative sei. Allerdings betonte er die Schwierigkeit einer Finanzierung für die kleineren Gemeinden wie beispielsweise Marktschellenberg. Er wisse aus Gesprächen mit Bürgermeister Franz Halmich, dass man zwar eine Anbindung an den Rufbus gerne wolle, aber kleinere Gemeinden sich einfach schwer tun mit der finanziellen Belastung. Die Einbindung der kleinen Gemeinden in das Rufbussystem dürfe eigentlich nicht an mangelnder Kostendeckung scheitern. Schließlich legten alle Gemeinden Wert darauf, dass die Bürger wie Gäste innerhalb des Landkreises sich gut vernetzen.
Alle Berchtesgadener Vertreter waren sich einig, dass eine Verbesserung des ÖPNV-Angebotes im Talkessel und damit einhergehend eine deutliche Steigerung der Nutzung dringend nötig sei. Für Bad Reichenhall bestätigte die Oberbürgermeister-Kandidatin Ania Winter (FWG Bad Reichenhall) aus Ihrer Sicht ebenfalls die Dringlichkeit, den ÖPNV zu stärken und benutzerfreundlich zu gestalten. Sie sprach sich für eine landkreisübergreifende Lösung auf Grundlage des vorhandenen Mobilitätskonzeptes des Landkreises aus.
Schlussendlich stellte Michael Koller fest, dass es Pflicht und Aufgabe des künftigen Landrates sei, der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes den Platz einzuräumen, der ihm gebührt. Die Wichtigkeit da zukunftsorientiert, sowohl zur Verkehrsentlastung, als auch zum Schutz unserer Landschaft, zu handeln liegt auf der Hand. Ein landkreisübergreifender Ausbau eines Netzes, in Verbindung mit den Landkreisen Traunstein und Rosenheim, aber auch mit Salzburg, muss dann auch mit auf die Agenda. Dazu braucht es auf Landkreisebene eine adäquate Gesprächsbasis zu Österreich, denn langfristig können zufriedenstellende Lösung nur „auf Augenhöhe“ ausgehandelt werden.
Die Anwesenden waren sich alle einig, dass ein größtmöglicher Verbund langfristig zielführend ist. Einen dringenden Handlungsbedarf sahen alle Beteiligten.
Hinten v.l. Ania Winter, OB-Kandidatin FWG Bad Reichenhall, Michael Koller Landratskandidat FW BGL, Hans Kortenacker Gemeinderat Berchtesgaden BBG, Martin Möller BBG, Werner Sliwa BBG, Karl Seiberl FW Berchtesgaden, Helmut Langosch Gemeinderat FW Berchtesgaden; vorne v.l. Sepp Wenig Bürgermeisterkandidat FW Berchtesgaden, Andreas Datz Niederlassungsleiter RVO
Motivierte Kandidaten stellen sich bei der Wahlveranstaltung der Freien Wähler Berchtesgaden im Bräustüberl vor
Die Freien Wähler Berchtesgaden luden kürzlich zur Wahlinformationsveranstaltung ins Bräustüberl Berchtesgaden. Die 20 Kandidatinnen und Kandidaten der Freien Wähler für den Gemeinderat Berchtesgaden stellten sich vor und zeigten sich den interessierten Bürgerinnen und Bürgern höchst motiviert.
„Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat.“ Mit diesen Worten von Heinrich Heine eröffnete der Vorsitzende der Freien Wähler Berchtesgaden, Helmut Langosch, die Veranstaltung. Bürgermeisterkandidat Sepp Wenig stellte danach sich und sein Programm für die kommenden sechs Jahre vor. Wenig bezeichnete sich als „Mannschaftsspieler“ und freute sich, dass er hervorragende Kandidatinnen und Kandidaten, die entschlossen und mit guten Ideen für die Marktgemeinde, hinter sich wisse.
Sepp Wenig ist kein Mann großer Worte – Handeln ist seine Devise! Für den sportbegeisterten Bürgermeisterkandidaten ist es selbstverständlich, dass die Sportanlage „Breitwiese“ für den Breiten- und Schulsport erhalten bleiben und den Vereinen kostenlos zur Verfügung gestellt werden muss. Unstrittig ist für Wenig auch der Fortbestand und die zweckorientierte Sanierung der Watzmanntherme.
Beim Thema ÖPNV setzen die Freien Wähler auf Ausweitung des Angebots, eine attraktive Taktung und Gleichstellung von Einheimischen und Touristen. Ein funktionierendes Parkkonzept soll den Einheimischen und Gästen, besonders den Tagestouristen, den Umstieg auf den ÖPNV erleichtern. Auch die fußgängerfreundliche und schnelle Verbindung vom Salinenplatz zum Ortskern ist Wenig ein großes Anliegen. Sei es als klassische Aufstiegshilfe oder kostenloser Marktbus.
Wenig ging in seiner Vorstellung auch auf das Thema bezahlbarer Wohnraum, interessante Modelle für Einheimische und Familien ein. Wichtig sind dem Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler auch das ehrenamtliche Engagement und die volle Unterstützung unserer Bauern und Nebenerwerbslandwirte. „Sie sind unsere aktivsten Landschaftspfleger!“, so Wenig und schloss seine Vorstellung mit der Aussage: „Ich wäre gerne euer Bürgermeister!“
Nach der Vorstellung der Kreistagskandidaten ergriff Michael Koller, Fraktionssprecher der Freien Wähler Berchtesgaden und Landratskandidat, das Wort. Als Fachlehrer ist ihm natürlich das Thema Bildung wichtig und so wünscht er sich, dass am Standort Bacheifeld auch künftig Aus-, Weiter- und Fortbildung für alle Generationen möglich ist. Die Idee des „Bildungscampus am Bacheifeld“ wird Koller auch in der nächsten Legislaturperiode mit Nachdruck verfolgen.
Der Landratskandidat der Freien Wähler ging noch auf die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung durch Rettungsdienst, Haus- und Notärzte, sowie den Erhalt des Krankenhauses in Berchtesgaden mit seiner Akutversorgung ein. Auch die Weiterentwicklung und der Erhalt der Senioreneinrichtungen im Talkessel muss laut Koller oberste Priorität haben.
Ein großes Anliegen ist Koller das Miteinander aller Generationen. Es bedarf sorgsamer und ausgewogener Entscheidungen gerade auch im Blick auf Generationengerechtigkeit. „In unserer Verantwortung liegt der sorgsame Umgang mit der Umwelt – die Sparsamkeit, der Fleiß, die Disziplin, das natürliche Gespür für Umwelt, Tier- und Pflanzenwelt früherer Generationen kann uns hier Beispiel sein!“, so Koller. Der Landratskandidat der Freien Wähler steht für eine authentische Politik, er ist der Tradition verpflichtet und unserer Kultur verbunden. Seine Erfahrungen aus Handwerk, Lehramt, Verwaltung, Ehrenamt und Kommunalpolitik möchte Michael Koller auch weiterhin einbringen und die Zukunft der Marktgemeinde und des Landkreises aktiv mitgestalten.
Helmut Langosch blickte zum Schluss positiv in die Zukunft und freut sich über ein gutes Programm und starke Kandidaten für Gemeinderat, Kreistag, Bürgermeister und Landrat. „Wir wollen gemeinsam die Zukunft unserer Heimat gestalten – packen wir´s an!“, so der Vorsitzende der Freien Wähler Berchtesgaden.
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