Fraktionssprecher Stefan Eberl lud die Mitglieder der Gemeinderatsfraktion sowie der Freien Wähler Ainring ins Erlebnisbad Ainring ein, um sich vor Ort über den aktuellen Stand der Sanierungsmaßnahmen zu informieren. Dazu berichtete der Leiter des Erlebnisbades, Thomas Enzinger, die Freien Wähler umfassend und gab einen guten Einblick in die aktuellen Arbeiten im Erlebnisbad.
Die Besuchergruppe der Freien Wähler mit Ainrings erstem Bürgermeister Martin Öttl vorne in der Mitte
„Wenn das Wetter passt, dann können wir am 1. Mai planmäßig eröffnen.“, bekräftigte Ainrings Bürgermeister Martin Öttl. Auch Thomas Enzinger zeigte sich zuversichtlich, dass der Termin gehalten werden kann. Aktuell werden noch die letzten Instandhaltungsarbeiten vom Schwimmbadpersonal und dem Bauhof der Gemeinde Ainring ausgeführt.
Knapp 700.000 € investiert die Gemeinde in die Sanierungsarbeiten im Schwimmbad. Die beiden „Großbaustellen“ sind dabei eine neue Rutsche mit Daylight-Effekten sowie die erforderliche Sanierung des Sprungturmes. Bei der Besichtigung vor Ort waren die Rutschenmonteure fleißig zu Gange und die neue Attraktion im Bad nimmt bereits Gestalt an. Die letzten Betonsanierungsarbeiten stehen in den kommenden Tagen auf dem Plan, sofern das Wetter mitspielt.
Der obere Teil der neuen Rutsche ist bereits montiert und der durchsichtige Teil der Rutsche schon sichtbar
Sämtliche Betonteile beim Sprungturm wurden generalsaniert, aktuell müssen noch letzte Schleifarbeiten durchgeführt werden und die letzte Schicht aufgebracht werden
Martin Öttl dankte den gemeindlichen Angestellten für Ihr Engagement und ihren Fleiß. „Unser Erlebnisbad ist ein großes Aushängeschild für unsere Gemeinde und es freut mich, dass alle an einem Strang ziehen und versuchen, unser Bad so schön wie möglich zu gestalten. Danke möchte ich auch dem Gemeinderat sagen, der fraktionsübergreifend auf unser Schwimmbad schaut und auch mutig investiert.“, so der Rathauschef.
Blick in die neue Rutsche mit Daylight-Effekten
Neben dem sanierten Sprungturm und der neuen Rutsche gab es aber auch da und dort verschiedene Optimierungen. So wurden die bisher vorhandenen Durchschreitbecken entfernt und der Zugang modern und barrierefrei gestaltet. Allein durch diese Maßnahme können 200 m3 täglich gespart werden. Das stark verunreinigte und gechlorte Wasser belastet damit nicht mehr die Umwelt. Aber auch der überdachte Bereich zwischen den Becken wird komplett erneuert und mit neuen Sonnensegeln ausgestattet.
Der Schwimmbadtechnik galt ein besonderer Augenmerk der Freien Wähler. Neben den Filteranlagen für die Erlebnisbecken sowie den Schwimmer- und Sprungbereich wurden auch die vor einem Jahr neu installierten Umwälzpumpen begutachtet. Die Leistung der Pumpen ist enorm, müssen doch alleine beim Sportbecken und beim Sprungturm insgesamt 3 Millionen Liter Wasser umgewälzt werden – und zwar täglich viermal.
Noch sind die Becken leer, in den kommenden Tagen werden sie final gereinigt und befüllt
Die bislang noch leeren Becken werden in den kommenden Tagen noch final gereinigt und dann befüllt. Die Befülldauer für das Sportbecken mit seinen 2 Millionen Litern Wasser dauert alleine schon 44 Stunden.
Am Ende der Führung wurden noch die Flächen in Augenschein genommen, die künftig als Parkflächen für die Besucherinnen und Besucher des Erlebnisbades zur Verfügung stehen. Nachdem der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung seine Zustimmung gegeben hat, können nun die konkreten Planungen beginnen und bei idealem Zeitlauf im kommenden Jahr 2026 gestaltet werden.
Vom Babybereich aus wurde die Platzierung des neuen Parkplatzes besichtigt
Mit dabei bei der Besichtigung waren auch Altbürgermeister Hans Waldhutter und der langjährige Fraktionssprecher Herbert Meigel. Sie zeigten sich erfreut darüber, dass das Erlebnisbad nach der Generalsanierung im Jahr 1996 eine so positive Entwicklung genommen hat.
Fraktionssprecher Stefan Eberl (rechts) bedankt sich bei Thomas Enzinger für die interessante Führung
Überraschend mussten die FREIEN WÄHLER vom Tod von Rudi Zeif erfahren. Im Alter von nur 67 Jahren ist er nach kurzer schwerer Erkrankung verstorben. Er war ein Kommunalpolitiker im besten Sinne. Wir verlieren mit ihm ein langjähriges und sehr aktives Mitglied in der Wählervereinigung Freie Wähler Ainring und im Freie Wähler Kreisverband Berchtesgadener Land. 1996 ist er in den Gemeinderat Ainring gewählt worden. Im Jahr 2002 kandidierte er für die Freien Wähler Ainring für das Amt des Bürgermeisters. Leider war es ihm versagt in die Stichwahl zu kommen. Sein Motto „Einer von uns. Einer für uns“ aus diesem Wahlkampf hat er als Gemeinderat bis 2008 und auch als Kreisrat von 2002 bis 2020 beherzigt und in die Tat umgesetzt. Im Jugendhilfeausschuss, im Rettungszweckverband und in den Jahren 2014 bis 2020 auch noch im Kreisausschuss und als Fraktionssprecher der Freien Wähler im Kreistag brachte er seine Fähigkeiten und Kenntnisse in den Dienst für die Allgemeinheit ein. Sitzungen und Besprechungen forderten viele Stunden seiner Zeit. Er opferte sie gerne. An dieser Stelle dürfen wir aber seine Frau Maria und seine Familie nicht vergessen, deren großer Rückhalt ihm diesen Einsatz erst ermöglicht hat.
Seine Einsatzbereitschaft und seine Tatkraft haben uns beeindruckt und werden uns für immer ein Vorbild und Ansporn sein.
Von 1995 bis 2013 war er zum Kreisbrandrat bestellt. Ein Amt für die Beratung des Landratsamtes in allen Angelegenheiten des Brandschutzes und den damit verbundenen Bauangelegenheiten. Eine Aufgabe die Rudi Zeif gewissenhaft erfüllte. Zusätzlich war er lange Jahre Verbandsrat im Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein. Maßgeblich war er an der Neustrukturierung der Feuerwehralarmierung über die Integrierte Leitstelle beteiligt.
Aber es gab auch andere Stunden und Tage. Mehrfach hat er Großeinsätze und Katastrophen erfolgreich geleitet. Erinnern wir uns an das Eishallenunglück in Bad Reichenhall. Ein Einsatz über die Tage vom 2.1.2006 bis 5.1.2006. Rudi war als Kreisbrandrat der Koordinator der Einsatzkräfte, nachdem der Landrat in Abstimmung mit dem Oberbürgermeister den Katastrophenfall ausgerufen hatte. Eine tagelange Suche nach Verunglückten und deren Bergung - eine physische und psychische Grenzbelastung für die Angehörigen und die Rettungskräfte. In diesen Momenten zeigte er, wie viele andere Helfer auch, zu welchen Leistungen ein Mensch in einer Extremsituation fähig ist. Seine Erfahrungen aus der Einsatzleitung gab Rudi dann in den Folgejahren deutschlandweit im Rahmen von Fortbildungen für Rettungskräfte weiter. Das Thema Eishalle hat den Menschen Rudi Zeif deshalb nachhaltig geprägt.
Neben den öffentlichen Ehrenämtern und Tätigkeiten war Rudi auch ein geselliger und feinfühliger Mensch mit hoher Empathie und Interesse für seine Mitmenschen. Ich erinnere mich an den Advent 1988. Mein Vater war Anfang November verstorben. Ich traf Rudi zufällig und erzählte, dass meine Mutter deshalb Weihnachten nicht feiern wollte. Ein paar Tage später stand Rudi vor unserer Haustür und drückte meiner Mutter einen Christbaum mit den Worten in die Hand: Kurt hätte gewollt, dass ihr Weihnachten feiert. Eine Geste ohne Öffentlichkeit von Mensch zu Mensch, die uns damals Kraft gegeben hat.
Mit Rudi Zeif verlieren wir einen echten und verlässlichen Freund. Er konnte zuhören und helfen, wann immer es notwendig war. Wir werden ihn sehr vermissen.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Frau Maria und seinen Söhnen Rudi und Andi mit ihren Familien.
Wir werden seiner immer ehrend gedenken.
Rudi ruhe in Frieden.
Dietrich Nowak
Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Vorstand Dieter Nowak und vor dem Eintritt in die Tagesordnung erhob sich die Versammlung von den Plätzen. Man gedachte den im Jahr 2022 verstorbenen Herrn Willi Wiesbacher (Kassier von 1991 – 2022, Gemeinderat von 1990 – 2002) und Herrn Franz Wimmer.
Zu Beginn seines Berichtes erläuterte Dieter Nowak, dass er wegen Corona und der Suche nach Kandidaten für die anstehenden Neuwahlen die Mitgliederversammlung erst so spät einberufen hat. Wegen Corona war ihm wichtig, keinesfalls einen Hotspot zu schaffen. In seinem Bericht konzentrierte sich Nowak auf den letzten Kommunalwahlkampf. Das eigene Wahlkampfteam war leidenschaftlich und engagiert tätig. Es wurde ein überzeugender Wahlkampf geführt. Unsere Veranstaltungen wurden von den Wählern zahlreich besucht. Das Wahlergebnis war hervorragend. Bei einem verkleinerten Gemeinderat stellen wir nun den Bürgermeister und acht Gemeinderäte. Damit sind wir prozentual stärker als im vorhergehenden Gemeinderat. An dieser Stelle dankte Nowak allen Helfern und Unterstützer für ihren engagierten, leidenschaftlichen und zeitaufwändigen Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit. Nowak schloss seinen Bericht mit dem Hinweis, dass er 2022 vier Vereinsmitgliedern zu hohen Geburtstagen persönlich gratulieren konnte.
Für den verstorbenen Kassier Willi Wiesbacher übernahm Nowak auch den Bericht des Kassiers. Trotz der Kosten für den Wahlkampf sind die Finanzen dank der Mitgliedsbeiträge und der Spenden geordnet.
Die Kassenprüfer Peter Hogger und Josef Dusch hatten die Kasse geprüft. Sie bestätigten eine gewissenhafte und sorgfältige Kassenführung. Es wurden keine Beanstandungen festgestellt. Sie beantragten deshalb die Entlastung des Kassiers und der Vorstandschaft. Die Entlastung wurde einstimmig und ohne Enthaltung erteilt.
Zum Wahlleiter für die nun anstehenden Neuwahlen ernannte die Versammlung den 3. Bürgermeister Martin Strobl und zum Wahlhelfer Alois Lechner. Die Abstimmung erfolgte auf Wunsch der Versammlung per Akklamation. Es wurden jeweils ohne Gegenkandidat und ohne Gegenstimme und Enthaltung einstimmig gewählt:
Dieterich Nowak, 1. Vorstand
Stefanie Schnellinger, 2. Vorstand
Julia Eberl, Kassier
Manfred Nowak, Schriftführer
Peter Hogger, Kassenprüfer
Josef Dusch, Kassenprüfer
Alle Gewählten erklärten, dass sie die Wahl annehmen.
Bürgermeister Martin Öttl war beruflich verhindert. Deshalb berichtete 3. Bürgermeister Martin Strobl über die Arbeit im Gemeinderat. Trotz Corona steht die Gemeinde Ainring finanziell gut da. Eine Sozialraumanalyse und ein Verkehrsgutachten wurden auf den Weg gebracht und nützen uns jetzt bei der Entscheidungsfindung und bei der Argumentation bei der Problembearbeitung. Ein Rufbus konnte zur Verbesserung des ÖPNV eingerichtet werden. Mit der Firma Giganetz konnte ein Partner für den flächendeckenden Breitbandausbau gewonnen werden. Auch vielfältige Baumaßnahmen prägen die Arbeit im Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung. Stichwortartig lassen sich dazu auflisten: der Radweg von Thundorf nach Vachenlueg, Baugebiet an der Thundorfer Schule und in Bruch Römerstraße, betreutes Wohnen in Mitterfelden und Ainring, zusätzlicher Kindergarten in Mitterfelden und auch Projekte zum Hochwasserschutz.
Strobl betonte dabei ausdrücklich die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Fraktionen im gesamten Gemeinderat. Nur dieses Miteinander machte es möglich so viel für unsere Bürger zu erreichen. Im Anschluss zu seinem Vortrag beantwortete Strobl alle Fragen der Versammlung.
Bevor er die Versammlung schloss, bedankte sich Nowak noch bei Andrea Lämmlein, die nicht mehr für das Amt des zweiten Vortandes kandidiert hatte mit einem kleinen Präsent.
In der vergangenen Sitzung des Ainringer Gemeinderates beantragt der Fraktionssprecher der FW Ainring, Stefan Eberl, sog. BikeRepair-Stationen in der Gemeinde Ainring. Eberl führte dazu aus:
"Die individuelle Mobilität der Zukunft sieht den Fahrradverkehr als wesentlichen Baustein. Gerade für kurze Strecken soll das Fahrrad noch mehr an Attraktivität gewinnen. Die Initiativen zur Schaffung von Fahrradschnellwegen bzw. zur Verbesserung der Fahrradwege begrüßt unsere Fraktion ausdrücklich.
Als weiteren Baustein sehen wir an verschiedenen geeigneten Stellen die Installation von Fahrradstationen (BikeRepair). Es handelt sich dabei um fest installierte Anlagen, an denen der Fahrradfahrer die Möglichkeit hat, Luft in die Reifen zu pumpen und kleinere sowie mittlere Reparaturen am Fahrrad durchzuführen. Das dafür erforderliche Werkzeug ist fest mit den Stationen verbunden und kann kostenlos genutzt werden. Idealerweise sollten diese Stationen wo möglich auch überdacht werden (nur Dach, keine Seitenwände), um einen gesicherten Unterstand zu bieten."
Er bat Bürgermeister Martin Öttl, den Antrag bei nächster Gelegenheit in den zuständigen Gremien zu behandeln.
Zur Begründung führte Eberl aus, dass auch die Gemeinde Ainring gefordert ist, ihren Teil zur Steigerung der Attraktivität des Fahrradverkehrs beizutragen. Geeignete Radwege seien dabei sehr wichtig. Genauso wichtig sehen es die Freien Wähler aber, dass man bei einem Defekt das Fahrrad schnell reparieren kann. In anderen Ländern haben sich diese Fahrradstationen bereits an viel frequentierten Radwegen etabliert und stellen eine ideale Ergänzung dar.
Die Kosten für eine Station belaufen sich auf ca. 2.000 € brutto. Dazu kommen noch Kosten für die feste Verankerung im Boden (Betonfundament) und ggf. einer Überdachung. Die Stationen lassen sich weitestgehend wartungsfrei betreiben, so dass nicht mit großen Folgekosten zu rechnen ist.
Jede Station verfügt über eine Luftpumpe und diverses Werkzeug wie Zangen, Gabelschlüsseln, Imbus-Schlüssel, Schraubendreher und vieles Mehr. Die Werkzeuge sind mit einem festen Kabel an der Station angebracht und können bis zur gewünschten Länge herausgezogen werden.
Die Freien Wähler schlagen folgende Stellen für eine Installation vor:
„Ich wäre gerne Euer Bürgermeister!“ Mit diesem Zuruf an die Besucherinnen und Besucher im vollen Saal im Haus der Kultur in Ainring beendete Bürgermeister-Kandidat Martin Öttl seine sehr emotionale Rede beim Weißwurst-Frühschoppen der FREIEN WÄHLER. Zuvor hatte sich Öttl noch einmal den vielen Anwesenden vorgestellt.
In seiner Rede ging Öttl neben seiner Vita noch einmal auf wesentliche Ziele und Themen der FREIEN WÄHLER Ainring ein. Er stehe ohne wenn und aber für den Erhalt aller Schulstandorte in der Gemeinde und möchte vor allem die Mittelschule wieder neu beleben. Auch die Idee eines gemeindlichen Veranstaltungssaales mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten für Vereine, Privatpersonen und Gastronomiebetriebe stellte er noch einmal ausführlicher vor.
Speziell auf die Landwirtschaft ging Öttl ein und stellte klar, dass die Gemeinde viel mehr als bisher auf die Bauern eingehen und ihnen zuhören muss. „Die Landwirte tragen unsere Gesellschaft. Sie sind es, die sich um unsere Natur kümmern. Keine Landwirte – keine Heimat. So einfach ist das!“, so der Bürgermeister-Kandidat. In diesem Zuge ging er auch auf den Tourismus ein, der in Ainring zwar eine untergeordnete Rolle spielt, aber neben einigen wenigen Hotelbetrieben auch kleinen Vermietern Chancen eröffnet. Auch der Fremdenverkehr müsse wieder gestärkt werden, verdeutlichte der FREIE-WÄHLER-Kandidat.
Öttl brachte auch eine neue Idee zur Entwicklung von Gewerbeflächen der FREIEN WÄHLER auf den Tisch. Er möchte gerne diskutieren und prüfen, ob Grundstücke der Gemeinde künftig nur noch im Wege von Erbpacht als Gewerbeflächen vergeben werden. „Ist eine Fläche erst einmal ausgewiesen und verkauft, hat die Gemeinde kein oder nur noch sehr wenig Mitsprachmöglichkeit. Wenn ein Betrieb seinen Standort verlagern möchte, eine Umnutzung stattfinden soll oder gar Flächen abtreten will, dann können wir als Gemeinde mitreden.“, so Öttl. Es mache für ihn viel Sinn, gerade hier anzusetzen. „Wenn wir nicht mehr verkaufen, sondern verpachten, dann haben wir Einfluss darauf, welcher Betrieb bei uns tätig ist und was er macht. So können wir besser auf unsere Heimat schauen.“, resümierte Martin Öttl.
Emotional wurde es, als Öttl im Rahmen seiner Rede mit sehr persönlichen Gedanken an den jüngst verstorbenen Pfarrer Hans-Hermann Holm-Elin erinnerte. Er sei stolz darauf gewesen, dass er von Pfarrer Holm-Elin getraut worden ist. „Ja, bei einigen Menschen ist unser Pfarrer nicht immer gut angekommen, und dennoch war er für mich ein Mensch, zu dem ich aufblicken konnte.“, bedauerte Öttl den Tod des Seelsorgers, der seit 43 Jahren in Thundorf und Ainring gewirkt hatte.
Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich Öttl zunächst bei seiner Familie dafür, dass sie ihn immer bestärkt und unterstützt habe. Ohne die Zustimmung seiner Frau Gerti und seiner Familie wäre er nicht angetreten und er hätte die kräftezehrende Zeit auch nicht geschafft. „Meine Familie steht auch in der Zukunft hinter mir und unterstützt mich vorbehaltlos, sollte ich zum Bürgermeister gewählt werden.“, so Öttl. Seiner Frau dankte er mit einer zärtlichen Umarmung und einem Blumenstrauß.
Dank sprach Öttl auch den FREIEN WÄHLER aus. In den vergangenen Wochen und Monaten sei eine große Freundschaft unter den Kandidaten entstanden. Er sprach von einer Mannschaft, die voll und ganz zueinandersteht und Großes geleistet habe. Den größten Dank aber sprach Öttl nicht nur den Anwesenden, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern aus. „Ich habe in den letzten Wochen und Monaten so viele Leute kennen lernen dürfen, so viel Erfahrungen gesammelt und so viel Zuspruch erhalten, dass ich überwältig bin. Sie haben mir immer Mut zugesprochen und uns darin bestärkt einen sachlichen Weg ohne Anfeindungen zu gehen. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen.“, so der sympathische Kandidat. „Es gab so manchen, der uns Knüppel zwischen die Füße geworfen hat. Es gab so manchen, der meinte es geht jetzt um seine Macht und seinen Einfluss. Nein, es ist nie darum gegangen. Es geht darum, wie wir künftig gemeinsam miteinander unsere Heimat gestalten wollen.“, endete Martin Öttl seine Rede und erntete einen langanhaltenden, donnernden Applaus.
Nach der Vorstellung der Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten, die geschlossen auf der Bühne standen und sich erneut als unschlagbare Mannschaft präsentierten, trat der Landrats-Kandidat der FREIEN WÄHLER Berchtesgadener Land, Michael Koller, ans Podium. Geschickt knüpfte er an die Rede von Martin Öttl an und stellte in seiner locker-lässigen und doch fachlich sehr fundierten Art sich und seine Ziele vor.
Er berichtete davon, dass in der Wahlversammlung der FWG in Piding unter anderem auch der Kabarettist Stefan Schimmel aufgetreten ist und die Wahl treffend vorstellte: „Wenn der Kandidat der CSU zum Landrat gewählt wird, dann ändert sich im Kern nicht viel, wenn der von den FREIEN WÄHLERN gewinnt, dann bekommen sie im Landratsamt einen Koller.“ Die Stimmung im Saal steigerte sich immer mehr und Koller lief zur Hochform auf. Neben den Themen Mobilität und öffentlicher Personennahverkehr, ging er auch auf die Unterstützung der Vereine und den Erhalt und Ausbau der Bildungsregion ein. „Traunstein hat uns mit dem Bildungscampus schon fast den Rang abgelaufen. Wir müssen Gas geben und unsere Schulen stärken.“, so Koller. Die Herzen der Zuschauer flogen ihm direkt zu, als er über das Thema Generationengerechtigkeit referierte. Er verwehrte sich der These, dass die ältere Generation „Schuld“ habe, dass die Welt eine Klimakrise hat. „Meine Großeltern sind nie mit dem Kreuzfahrtschiff um die Welt gefahren und sind nie in den Urlaub geflogen. Im Gegenteil. Zu Weihnachten wurde das Geschenkpapier glattgestrichen und ausgebügelt, damit man es wiederverwenden kann. Unsere Senioren waren sparsam und haben die Grundlage dafür gelegt, dass es uns heute so gut geht.“, gab sich Koller kämpferisch. Im Saal war man sich einig, dass Koller nicht nur ein sehr guter Kandidat ist, sondern auch ein sehr guter Landrat wäre.
Nur kurz trat dann der Fraktionssprecher der FREIEN WÄHLER Ainring, Martin Strobl, ans Pult. Der Teil „Rückblick“ sollte eigentlich entfallen, doch aufgrund der aggressiven Berichterstattung der CSU mit Leserbriefen und Artikeln, wolle er noch kurz Stellung dazu beziehen. „Die Aussagen im Leserbrief von Frau Noreisch und im Artikel der CSU sind so nicht korrekt. Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen. Wir FREIE WÄHLER wollen uns weder am Mitbewerber abarbeiten, noch Nachtreten. Wir stehen für einen Neuanfang und wollen in allen Belangen bei Null anfangen. Wir werden nicht aus der Distanz und Anonymität mit Leserbriefen und Postings in sozialen Netzwerken reagieren. Sollte jemand Probleme haben, dann sind wir gerne zu persönlichen Gesprächen bereit, denn mit dem Reden kommen die Leute zusammen und nicht mit Leserbriefen und Facebook.“, so Strobl.
Abschließend stellten Gemeinderat Stefan Eberl und der jüngste Kandidat, Maxi Wiesbacher, noch einige Themen näher vor. Neu ist beispielsweise die Idee einer Ainringer Bonus-Karte. Jeder Gemeindebürger kann sie im Internet herunterladen und erhält dann bei einem Einkauf bei Betrieben in der Gemeinde für bestimmte Einkaufswerte einen Stempel. Ist eine bestimmte Zahl an Stempeln erreicht, dann erhält er von der Gemeinde Ainring einen Bonus, z.B. in Form von verbilligten Eintritten in das Erlebnisbad oder ähnliches. „Mit dieser Idee wollen wir unsere Nahversorgung und unsere Gewerbebetriebe zumindest ein wenig unterstützen und die Wertschöpfung in der Gemeinde halten. Der Verwaltungsaufwand ist gering und die Einzelhändler haben unter Umständen einen Vorteil davon. Das ist eine unserer Ideen zur Wirtschaftsförderung.“, berichtete Stefan Eberl.
Neben den ganzen politischen Themen amüsierten sich die Besucherinnen und Besucher und wurden bestens mit frischen Weißwürsten einer lokalen Metzgerei und Brezen einer Bäckerei aus der Gemeinde versorgt. Auch das Freibier durfte nicht fehlen. Untermalt wurde die Versammlung von einer Jugendabordnung der Musikkapelle Ainring, die zünftig aufspielte und sichtlich Freude daran hatte. Nach vielen guten Gesprächen endete der Frühschoppen schließlich am frühen Nachmittag mit vielen zufriedenen Gesichtern.
Der Bürgermeister-Kandidat der FREIEN WÄHLER, Martin Öttl, bei seiner emotionalen Rede
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