Westtangente, stark zunehmender Verkehr und fehlender Schutz dominieren Infoveranstaltung
Mehr als 100 Besucher, eine positive Aufbruchsstimmung und viele Zukunftsthemen – das war das Fazit der vorletzten Wahlinformationsveranstaltung der FREIEN WÄHLER am vergangenen Freitag im Gasthaus Doppler. Selbstbewusst stellte Bürgermeister-Kandidat Martin Öttl sich und seine Themen vor und gewann dabei die Herzen der Besucher.
Nach der Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden Dietrich Nowak ging zunächst der Gemeinderatskandidat Christian Stehböck ans Rednerpult. Er gab sehr persönliche Gedanken von sich und stellte dar, wie er sich einen Bürgermeister vorstelle. Ehrlich, authentisch, bodenständig, sympathisch, und noch viele weitere positive Charakterzüge sind es, die einen Rathauschef ausmachen. Er müsse gut zuhören, die Menschen begeistern und das Miteinander stärken können. Handschlagsqualität und Führungsfähigkeit sind dabei wichtiger als gute Rhetorik und politische Erfahrung. Der neue Bürgermeister sollte sich unvoreingenommen den anstehenden Themen widmen und neue Blickwinkel einbringen. Dabei soll seiner Ansicht nach das Miteinander im Vordergrund stehen, damit sich die Gemeinde Ainring noch besser entwickeln kann.
Im Anschluss daran stellte sich Martin Öttl vor. Der 39jährige Bürgermeister-Kandidat aus Bach bei Thundorf ist verheiratet, hat zwei Töchter und ist als Verkaufsleiter in einem Groß- und Außenhandelsunternehmen tätig. Bereits auf drei Versammlungen präsentierte Öttl sein Team und sich. Auch dieses Mal wollten sich mehr als 120 Besucher über die FREIEN WÄHER informieren.
Neben seiner Person stellte Öttl aber auch Themen, Ziele und Visionen vor, die er in den kommenden Jahren als erster Bürgermeister verfolgen will. „Vor allem im Bereich Verkehr und Infrastruktur gibt in der Zukunft große Herausforderungen. Sehr am Herzen liegt mir dabei der Schutz unserer Bevölkerung vor dem immer größer werdenden Verkehrsaufkommen. Es ist unsere Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger vor den Emissionen des Straßenverkehrs zu schützen.“, so Öttl in seiner Rede. „Emissionen reduzieren, Verkehr verringern, öffentlichen Nahverkehr stärken und ausbauen, das sind unsere großen Herausforderungen. Damit man erkennt, an welcher Stelle Handlungsbedarf besteht, möchte ich schnellstmöglich ein Verkehrsgutachten von einem unabhängigen Planer erstellen lassen und die dort aufgezeigten Bereiche konsequent angehen.“, stellte der Bürgermeister-Kandidat klar.
Die große Geschlossenheit der FREIEN WÄHLER demonstrierten im Anschluss die Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten. Ausnahmslos alle Bewerber waren anwesend und stellten sich den Besuchern persönlich vor. So unterschiedlich die Beweggründe für die Kandidatur jedes Einzelnen sind, so groß ist der Zusammenhalt der Gruppe. Alle traten als geschlossene Einheit auf und stellten sich hinter den Bürgermeister-Kandidaten Martin Öttl.
Dass den FREIEN WÄHLERN nicht nur der Verkehr am Herzen liegt, zeigte Fraktionssprecher Martin Strobl in seinem Rückblick auf. Vor knapp 18 Jahren wurden die Ortsteile Perach und Heidenpoint von Starkregenereignissen heimgesucht, in deren Folge unzählige Keller und Häuser überschwemmt wurden. „Es waren die FREIEN WÄHLER angeführt vom damaligen Fraktionssprecher Herbert Meigel, die immer wieder darauf drängten, dass der Hochwasserschutz verbessert wird.“, erinnerte Strobl. In der Tat sei auch einiges passiert und es wurden Retentionsflächen geschaffen, Überlaufbecken erstellt und Ausbaumaßnahmen getätigt. Für Strobl ist das aber noch nicht genug. „Mir ist klar, dass es in den letzten Jahren kein derartiges Ereignis mehr gab und viele vielleicht befremdlich auf das Thema reagieren. Wer aber schon einmal einen Meter Wasser im Keller stehen hatte, der weiß, wie wichtig es ist, vorzubeugen.“, mahnte der Fraktionssprecher. „Wir müssen den Hochwasserschutz ständig im Blick haben, Verbesserungen prüfen und die Gewässer in Ordnung halten, damit das nie wieder passiert.“
Ein spannendes Thema sprachen im Anschluss Gemeinderat Stefan Eberl und der junge Kandidat Maxi Wiesbacher an: die sogenannte Westtangente. Sie erklärten zunächst den Status quo in Bezug auf die Umfahrung von Freilassing bzw. Perach und legten dar, dass es derzeit keine konkreten Planungen gibt. Einerseits muss es auch im Interesse der Gemeinde sein, die Bewohner der Hallerstraße von dem massiven Verkehr zu entlasten, andererseits dürfe man keine neuen Belastungen an anderer Stelle schaffen. Die Westtangente ist Teil des Flächennutzungsplanes, aber für die FREIEN WÄHLER nicht mehr als eine Willenserklärung. „In der aktuell dargestellten Form wollen wir von den FREIEN WÄHLERN die Westtangente sicher nicht. Wir bekommen zu viel Verkehr nach Perach und wissen dann ja gar nicht, wo wir eine Umfahrung weiterführen.“, erklärte Eberl. „Wir brauchen ein schlüssiges Verkehrsgutachten und zwar bald. Die Verwaltung hat bereits vor Jahren aufgezeigt, dass eine Westtangente mit Anschluss an den Kreisverkehr bei Freilassing Süd komplett auf Freilassinger Stadtgebiet möglich ist. Das wäre eine richtig gute Variante, die man mit der Nachbarstadt diskutieren muss.“, ergänzte Stefan Eberl.
In der anschließenden Diskussion gab es Fragen und Hinweise zum Bau des Geh- und Radweges in Adelstetten, zur Ampelanlage in Heidenpoint sowie zu einem möglichen Gemeindebus. Martin Öttl, der die Diskussion leitete, bedankte sich zum Abschluss bei allen Besuchern und lud die Bevölkerung zur großen Abschlussveranstaltung der FREIEN WÄHLER am kommenden Sonntag, den 8. März, ab 11 Uhr, ins Haus der Kultur in Ainring zu einem zünftigen Weißwurst-Frühstück mit musikalischer Begleitung ein. Auch der Landrats-Kandidat der FREIEN WÄHLER Berchtesgadener Land, Michael Koller aus Berchtesgaden, wird anwesend sein und sich vorstellen.
Auch die Ampel in Perach war Thema bei der Wahlinformationsveranstaltung der FREIEN WÄHLER. Fraktionssprecher Martin Strobl fand nicht nur lobende Worte zur Ampelanlage und wurde durch spontanen Applaus der Besucher in seiner Ansicht bestätigt. Angeblich wird nun erneut nachgebessert und die Abbiegespur aus Mitterfelden kommend verbreitert.