Überraschend mussten die FREIEN WÄHLER vom Tod von Rudi Zeif erfahren. Im Alter von nur 67 Jahren ist er nach kurzer schwerer Erkrankung verstorben. Er war ein Kommunalpolitiker im besten Sinne. Wir verlieren mit ihm ein langjähriges und sehr aktives Mitglied in der Wählervereinigung Freie Wähler Ainring und im Freie Wähler Kreisverband Berchtesgadener Land. 1996 ist er in den Gemeinderat Ainring gewählt worden. Im Jahr 2002 kandidierte er für die Freien Wähler Ainring für das Amt des Bürgermeisters. Leider war es ihm versagt in die Stichwahl zu kommen. Sein Motto „Einer von uns. Einer für uns“ aus diesem Wahlkampf hat er als Gemeinderat bis 2008 und auch als Kreisrat von 2002 bis 2020 beherzigt und in die Tat umgesetzt. Im Jugendhilfeausschuss, im Rettungszweckverband und in den Jahren 2014 bis 2020 auch noch im Kreisausschuss und als Fraktionssprecher der Freien Wähler im Kreistag brachte er seine Fähigkeiten und Kenntnisse in den Dienst für die Allgemeinheit ein. Sitzungen und Besprechungen forderten viele Stunden seiner Zeit. Er opferte sie gerne. An dieser Stelle dürfen wir aber seine Frau Maria und seine Familie nicht vergessen, deren großer Rückhalt ihm diesen Einsatz erst ermöglicht hat.
Seine Einsatzbereitschaft und seine Tatkraft haben uns beeindruckt und werden uns für immer ein Vorbild und Ansporn sein.
Von 1995 bis 2013 war er zum Kreisbrandrat bestellt. Ein Amt für die Beratung des Landratsamtes in allen Angelegenheiten des Brandschutzes und den damit verbundenen Bauangelegenheiten. Eine Aufgabe die Rudi Zeif gewissenhaft erfüllte. Zusätzlich war er lange Jahre Verbandsrat im Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein. Maßgeblich war er an der Neustrukturierung der Feuerwehralarmierung über die Integrierte Leitstelle beteiligt.
Aber es gab auch andere Stunden und Tage. Mehrfach hat er Großeinsätze und Katastrophen erfolgreich geleitet. Erinnern wir uns an das Eishallenunglück in Bad Reichenhall. Ein Einsatz über die Tage vom 2.1.2006 bis 5.1.2006. Rudi war als Kreisbrandrat der Koordinator der Einsatzkräfte, nachdem der Landrat in Abstimmung mit dem Oberbürgermeister den Katastrophenfall ausgerufen hatte. Eine tagelange Suche nach Verunglückten und deren Bergung - eine physische und psychische Grenzbelastung für die Angehörigen und die Rettungskräfte. In diesen Momenten zeigte er, wie viele andere Helfer auch, zu welchen Leistungen ein Mensch in einer Extremsituation fähig ist. Seine Erfahrungen aus der Einsatzleitung gab Rudi dann in den Folgejahren deutschlandweit im Rahmen von Fortbildungen für Rettungskräfte weiter. Das Thema Eishalle hat den Menschen Rudi Zeif deshalb nachhaltig geprägt.
Neben den öffentlichen Ehrenämtern und Tätigkeiten war Rudi auch ein geselliger und feinfühliger Mensch mit hoher Empathie und Interesse für seine Mitmenschen. Ich erinnere mich an den Advent 1988. Mein Vater war Anfang November verstorben. Ich traf Rudi zufällig und erzählte, dass meine Mutter deshalb Weihnachten nicht feiern wollte. Ein paar Tage später stand Rudi vor unserer Haustür und drückte meiner Mutter einen Christbaum mit den Worten in die Hand: Kurt hätte gewollt, dass ihr Weihnachten feiert. Eine Geste ohne Öffentlichkeit von Mensch zu Mensch, die uns damals Kraft gegeben hat.
Mit Rudi Zeif verlieren wir einen echten und verlässlichen Freund. Er konnte zuhören und helfen, wann immer es notwendig war. Wir werden ihn sehr vermissen.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Frau Maria und seinen Söhnen Rudi und Andi mit ihren Familien.
Wir werden seiner immer ehrend gedenken.
Rudi ruhe in Frieden.
Dietrich Nowak