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Dorfplatz Anger

Rege Diskussion zu kommunalpolitischen Fragen - Thema Autobahnausbau soll wieder aufgegriffen werden

Die Freie Wählergemeinschaft hatte zu einem Informationsabend in das Gasthaus Neuwirt in Aufham geladen: zum einen gab es für die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, die Gemeinderatskandidaten kennen zu lernen, zum anderen war auch der Landratskandidat der Freien Wähler Berchtesgadener Land, Michael Koller gekommen. Nach der Vorstellungsrunde nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zur Diskussion. Gerne wurde von diesem Angebot Gebrauch gemacht und es entwickelte sich ein aufschlussreicher Dialog. Zur Auflockerung sorgten Schorsch und Lorenz Kamml gemeinsam mit Toni Scheurl für zünftige musikalische Unterhaltung.

In Vertretung für den erkrankten ersten Vorsitzenden der Freien Wählergemeinschaft Anger-Högl-Aufham, Christian Hinterstoißer leitete sein Stellvertreter Martin Wimmer den Abend. Zunächst waren die Gemeinderatskandidaten an der Reihe, um sich den Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Dabei wurde schnell klar, dass die FWG-Liste breit aufgestellt ist, mit Kandidaten verschiedener Alters- und Berufsgruppen. Diese „gute Mischung“  der Angerer Liste unterstrich auch Landratskandidat Michael Koller im Rahmen der Vorstellung seiner persönlichen Ziele und Beweggründe, als Landrat zu kandidieren. Er könne augrund seiner Tätigkeiten als Fachlehrer an der Realschule in Freilassing und Verwaltungsleiter des Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden auf umfassende Verwaltungskenntnisse zurückgreifen. Weiter ist er durch den langjährigen Vorsitz der Untersalzberger Weihnachtsschützen eng mit dem regionalen Brauchtum verbunden. Die Verpflichtung, die kulturelle Vielfalt, das bayerische Lebensgefühl und die Natur zu erhalten sieht er nicht nur als leere Worthülsen. „Es gilt Heimat, Bodenständigkeit und Tradition für die nächsten Generationen zu erhalten. Dazu stehe ich für Generationengerechtigkeit. Man soll der jungen Generation nichts verbauen und der älteren Generation Respekt zollen, was sie geleistet hat.“  Koller war nicht nach Aufham gekommen, um Versprechen zu machen die sich nicht umsetzen zu lassen, sondern zeigte sich realistisch und sachbezogen. Auf die Frage, wie er die sozialen Belange im Landreis und insbesondere die Seniorenarbeit sieht, steckte er als klares Ziel auf: „Ich will in den Gemeinden einen ‚Kümmerer’ vor Ort installieren, an den man sich in sozialen Fragen wenden kann. „Es geht um die Daseinsfürsorge“, sagte Koller uns sprach sich lobend gegenüber zum sozialen Engagement des bisherigen Angerer Gemeinderates aus. Denn Anger verfügt als einige der wenigen Kommunen über ein Sozialbüro. Auf die Frage, wie sich Michael Koller als Landrat die Zusammenarbeit mit den Salzburger Nachbarn vorstellt, sprach er sich für einen stärkeren Dialog aus. „Der EUREGIO-Gedanke muss nochmals neu aufgesetzt werden. Hier muss man allerdings bei der höheren Politik ansetzen.“ Am Beispiel der Grenzkontrollen richtete Koller den Blick auf Beeinträchtigungen im täglichen Leben und meinte zur Verkehrsentwicklung: „Wir haben seit 15 Jahren einen bayerischen Verkehrsminister, der sich nicht für unsere Region einsetzt. Wir werden einfach links liegen gelassen. Deshalb möchte ich Gespräche auf Augenhöhe.“ Michael Koller will sich auch für eine moderate Tourismusentwicklung einsetzen. „Es geht um den Einklang mit der Natur, um die Zufriedenheit der Einheimischen und der Touristen aber auch um die Wertschöpfung für die Region. Wir brauchen einen verträglichen Qualitätstourismus.“ Ein weiteres Thema war die Energieversorgung. Hierzu sprach sich der FW-Landratskandidat für eine Kooperation mit den Salzburger Nachbarn aus und will gemeinsam die Region stärken.

Autobahnthema soll neu aufgegriffen werden

Nicht nur die ausführliche Diskussion von Landkreisthemen, auch ein „Brennpunkt“ in der Gemeinde Anger wurden an diesem Abend angesprochen. Martin Wimmer sagte, dass in Anger noch nicht alle Chancen vergeben sind. Deshalb will man nach den Wahlen gemeinsam mit den Nachbargemeinden Piding und Teisendorf ins Gespräch kommen, um für die Anliegerkommunen der A 8 einen möglichst verträglichen Ausbau zu fordern. „Und der neue Landrat ist dabei sehr wichtig“ unterstrich Wimmer. „Auch die Tunnelvariante ist für uns noch nicht vom Tisch. Wir dürfen nicht aufgeben, das Maximum zu fordern,“  gibt sich der FWG-Vize kämpferisch und erhielt dafür viel positiven Zuspruch vonseiten der Anwesenden.

Die Kandidaten der FWG Anger-Högl-Aufham mit Landratskandidaten Michael Koller (1. Reihe Mitte). 1. R.v.l.n.r. Franz Gumpinger, Dr. Melanie Baumgartner, Julia Albert, Martin Wimmer, 2. R. v.l.n.r. Daniel Hochmann, Thomas Enzinger, Hubert Hocheder, Hans Unterreiner, Reiner Hunklinger, Harald Brandl, Mark Baumgartner, Helmut Gumpinger, 3. R. v. l. Markus Hinterstoißer und Bernhard Wolfgruber. Nicht auf dem Foto: Franz Koch und Christian Hinterstoißer Foto: Horn

Die Kandidaten der FWG Anger-Högl-Aufham mit Landratskandidaten Michael Koller (1. Reihe Mitte). 1. R.v.l.n.r. Franz Gumpinger, Dr. Melanie Baumgartner, Julia Albert, Martin Wimmer, 2. R. v.l.n.r. Daniel Hochmann, Thomas Enzinger, Hubert Hocheder, Hans Unterreiner, Reiner Hunklinger, Harald Brandl, Mark Baumgartner, Helmut Gumpinger, 3. R. v. l. Markus Hinterstoißer und Bernhard Wolfgruber. Nicht auf dem Foto: Franz Koch und Christian Hinterstoißer

Foto: Horn

In der Gemeinde Anger wurden in den vergangenen Jahren durch die Ausweisung von Neubaugebieten zur Wohnbebauung die Weichen für eine „familienfreundliche Wohngemeinde“ gestellt. Die Ansiedlung von Familien bringt aber weitere Herausforderungen mit sich. So wurde beispielsweise die Mittagsbetreuung an der Grundschule mit einem Kostenaufwand von  1,1 Millionen Euro neu errichtet und ein Platzbedarf von bis zu 80 Kindern einkalkuliert. Das nächste Projekt, das der Gemeinderat bereits auf den Weg gebracht hat, ist die Erweiterung des Gemeindekindergartens in Aufham. Im Herbst dieses Jahres soll Baubeginn sein,  1,1 Millionen Euro an Kosten sind vom Planer veranschlagt.

Doch damit nicht genug, denn auch im Pfarrkindergarten in Anger soll in den kommenden Jahren „Bewegung“ in die derzeitige Situation kommen. Dort wurde wie mehrfach berichtet aus dem ehemaligen Pfarrheim eine dritte Gruppe für die Kindertagesstätte errichtet. Das Pfarrheim fehlt in der Gemeinde, aber mit einem Bürgerhaus soll eine Einrichtung für alle Bürger entstehen. Es gibt also viel zu tun in den nächsten Jahren. Aus diesem Grund haben die Gemeinderäte der Freien Wählergemeinschaft Anger-Högl-Aufham die Gemeinderatskandidaten über die anstehenden Aufgaben informiert. 

Platzsituation im Kindergarten

Im Kindergarten der Katholischen Kirchenstiftung Anger sind vor einigen Jahren die Platzverhältnisse so eng geworden, dass die Einrichtung einer dritten Gruppe notwendig geworden ist.  Der frühere große Saal des an den Kindergarten angrenzenden Pfarrheims  wurde deshalb umgebaut, Kinder und Erzieher fanden dort eine zusätzliche Bleibe. „Aus unserer Sicht macht eine Renovierung und erneute Erweiterung nur Sinn, wenn man den alten Bestand abreißt und neu baut. Denn nur dann kann die Gemeinde eine Förderung in Höhe von 80 Prozent erhalten. Warum sollen wir ohne Zuschüsse renovieren, wenn wir mit Zuschüssen einen Neubau hinstellen können“, erklären die beiden FWG-Vorsitzenden Christian Hinterstoißer und Martin Wimmer unisono. Als erste „Hausnummer“ nennen die beiden einen Kostenaufwand von rund 1,5 Millionen Euro. „Unser Ziel wird sein, sich für einen Neubau einzusetzen“, beziehen sie klare Position und schieben nach: „Eine Renovierung ist nicht sinnvoll, deshalb muss die Gemeinde mit der Kirche zusammenarbeiten, da es sich um eine kirchliche Einrichtung handelt.  Freilich ist  es für Manchen schwer verständlich, dass die Gemeinde in ein Gebäude investieren soll, dass ihr gar nicht gehört. Aber die Kinderbetreuung ist nun mal ein Thema, das uns alle angeht und es ist gut, dass wir viele Familien bei uns in der Gemeinde haben“.  In der Gemeinde Anger stehen derzeit 125 Kindergartenplätze zur Verfügung, 50 in Aufham und 75 in Anger. „Aber der Bedarf ist in Zukunft höher und wir müssen eine Versorgung sicherstellen“, sagt Martin Wimmer und zog folgendes Fazit: „Es muss jetzt zeitnah eine Entscheidung her, ob Renovierung oder Neubau.“

 Ein weiterer „Brocken“, der die Ratsrunde schon seit geraumer Zeit beschäftigt ist das Thema „Bürgerhaus“. Dazu führte Gemeinderat Franz Gumpinger die Situation etwas genauer aus. Nachdem das Pfarrheim aufgrund der Kindergartenerweiterung weg gefallen ist, hat man in Anger nach einem Ersatz gesucht. Mit einem Bürgerhaus im ehemaligen Feuerwehrhaus soll nun neuer Raum geschaffen werden. „Dort soll ein großer Veranstaltungssaal entstehen. Der auch mal für eine Gemeinderatssitzung genutzt werden kann, wenn Bedarf ist“, sagte Gumpinger. „Das Ziel ist, einen Ort für Jung und Alt mit barrierefreiem Zugang zur Kirche zu schaffen. Doch hier stehen wir vor dem Problem, dass das Gebäude teilweise im Besitz der Kirchenstiftung Anger ist. Eine Förderung gibt es aber nur, wenn es zu einhundert Prozent der  Kommune gehört .“ Die amtierenden Gemeinderäte verwiesen im Rahmen der Zusammenkunft auf die letzte Gemeinderatssitzung. Dort war der Architekt Rainer Heinz zu Gast, der seine ersten Planungen zur Dorfplatzsanierung erläutert hat. (Wir berichteten). Der Architekt hatte im Rahmen seiner Ausführungen darauf hingewiesen, dass für das Bürgerhaus ebenfalls Fördergelder in Höhe von 80 Prozent abgerufen werden können. „Doch irgendwann laufen diese Förderungen aus, deshalb sollte man sich zeitnah drum kümmern.“

Die Gemeinderäte Christian Hinterstoißer, Martin Wimmer  und Franz Gumpinger (sitzend 2.bis 4. v. li) informierten die Kandidaten über anstehende Projekte in Anger.

Die Gemeinderäte Christian Hinterstoißer, Martin Wimmer  und Franz Gumpinger (sitzend 2.bis 4. v. li) informierten die Kandidaten über anstehende Projekte in Anger.

Foto und Bericht: Horn

Mit 16 Männern und Frauen aus den Gemeindegebieten Anger, Högl und Aufham zieht die Freie Wählergemeinschaft der Gemeinde Anger in den Wahlkampf. Personen verschiedenster Berufsgruppen wollen sich in die Kommunalpolitik einbringen, darunter drei Landwirte. Die Männerdomäne überwiegt, aber mit der Bankkauffrau Julia Albert und der Tierärztin Dr. Melanie Baumgartner finden sich doch zwei Frauen auf der Liste. Auch drei der amtierenden Gemeinderäte stellen sich zu Wiederwahl. Franz Gumpinger, Christian Hinterstoißer und Martin Wimmer wollen sich auch künftig im Gremium der Bürgervertreter engagieren. Bei der Nominierungsversammlung auf der Fürmann Alm wurden mit einem eindeutigen Votum die Listenplätze bestätigt, die bereits in einer vorausgehenden Aufstellungsversammlung vorbereitet worden war.

Auf dem Foto v.l.n.r. die Kandidaten Franz Gumpinger, Martin Wimmer, Bernhard Wolfgruber, Hubert Hocher, Daniel Hochmann, Thomas Enzinger, Rainer Hunklinger, Franz Koch, Marc Baumgartner, Dr. Melanie Baumgartner, Christian Hinterstoißer, Julia Albert, Harald Brandl, Hans Unterreiner und Markus Hinterstoißer. Nicht auf dem Foto: Helmut Gumpinger

Auf dem Foto v.l.n.r. die Kandidaten Franz Gumpinger, Martin Wimmer, Bernhard Wolfgruber, Hubert Hocher, Daniel Hochmann, Thomas Enzinger, Rainer Hunklinger, Franz Koch, Marc Baumgartner, Dr. Melanie Baumgartner, Christian Hinterstoißer, Julia Albert, Harald Brandl, Hans Unterreiner und Markus Hinterstoißer. Nicht auf dem Foto: Helmut Gumpinger

Die Freie Wählergemeinschaft Anger-Högl-Aufham hat ihre Kandidaten für die Gemeinderatswahlen im kommenden März nominiert. 16 Personen unterschiedlichster Alters- und Berufsgruppen wollen sich in die Gemeindepolitik mit einbringen. Mit Franz Gumpinger, Christian Hinterstoißer und Martin Wimmer stellen sich auch drei amtierende FWG-Gemeinderäte zur Wiederwahl. Ersatzkandidat ist Heinz Schörghofer. Die Aufstellungsversammlung wurde sozusagen als „Kombi-Veranstaltung“ abgehalten. Denn im Rahmen der Zusammenkunft wurde auch die Vorstandschaft gewählt, wobei Vorsitzender Christian Hinterstoißer und sein Stellvertreter Martin Wimmer in ihren Ämtern bestätigt wurden.

Gut besucht war die Zusammenkunft auf der Fürmannalm und Christian Hinterstoißer eröffnete mit einführenden Worten den Abend. Nachdem bereits im Vorfeld bei einer Aufstellungsversammlung die Listenplätze der einzelnen Kandidaten festgelegt worden waren, konnte im Gesamtpaket in einem Wahlgang über die Liste abgestimmt werden. Bei der Verteilung der Listenplätze hatte die FWG auf eine „Ortsteilreihung“  geachtet. Karl-Heinz Schörghofer war zum Wahlleiter bestimmt worden und erläuterte den Anwesenden das Wahlverfahren. Bevor es zur Abstimmung ging hatten die Kandidaten das Wort. Jeder einzelne stelle sich der Versammlung kurz persönlich vor. Mit einem klaren Stimmenverhältnis wurde die vorbereitete Liste angenommen und Christian Hinterstoißer bedankte sich in seiner Funktion als erster Vorsitzender für die Bereitschaft der Kandidaten, sich in der Kommunalpolitik engagieren zu wollen.

Weiterer formeller Teil der Zusammenkunft waren die Neuwahlen der Vorstandschaft. Dieser Punkt konnte ebenso zügig abgewickelt werden, da sich die bisherigen Amtsinhaber entweder wieder zur Verfügung stellten oder für ausscheidende Mitglieder bereits ein Nachfolger gefunden werden konnte. An der Spitze der FWG Anger-Högl-Aufham steht wie bisher Christian Hintertoißer, sein Stellvertreter bleibt Martin Wimmer. Schriftführerin ist wie bisher Maria Horn. Die Kasse wurde seit langer Zeit von Klaus Linhuber geführt. Er stand nicht mehr für dieses Ehrenamt zur Verfügung, seine Nachfolgerin in dieser Position ist Julia Albert. Als Beisitzer wurden Melanie Baumgartner und Franz Koch gewählt, Kassenprüfer ist Thomas Grundner.  Christian Hinterstoißer war es im Rahmen der Versammlung ein Anliegen, sich bei dem langjährigen Kassier Klaus Linhuber mit einem Präsent für seine gewissenhafte Tätigkeit zu bedanken.

Die FWG-Kandidatenliste:

1. Christian Hinterstoißer (48 Jahre am Wahltag), Bauingenieur, 2. Martin Wimmer (38), Bankfachwirt, 3. Franz Gumpinger (54), Landwirt, 4. Julia Albert (27), Bankkauffrau, 5. Dr. Melanie Baumgartner (44), Tierärztin, 6. Hubert Hocheder (46), Landwirt, 7. Harald Brandl (54), Maschinenführer, 8. Bernhard Wolfgruber (26), Landwirtschaftsmeister, 9. Reiner Hunklinger (50), Bankkaufmann, 10. Franz Koch (49), Werkzeugmachermeister, 11. Marc Baumgartner (46), technischer Angestellter, 12. Thomas Enzinger (28), Elektrikermeister), 13. Markus Hinterstoißer (40), KFZ-Meister, 14. Daniel Hochmann (28), Straßenbauer, 15. Helmut Gumpinger (49), Maschinenbauingenieur, 16. Hans Unterreiner (58), kaufmännischer Angestellter. Ersatzkandidat: Karl-Heinz Schörghofer

Auf dem Foto v.l.n.r. die Kandidaten Franz Gumpinger, Martin Wimmer, Bernhard Wolfgruber, Hubert Hocher, Daniel Hochmann, Thomas Enzinger, Rainer Hunklinger, Franz Koch, Marc Baumgartner, Dr. Melanie Baumgartner, Christian Hinterstoißer, Julia Albert, Harald Brandl, Hans Unterreiner und Markus Hinterstoißer. Nicht auf dem Foto: Helmut Gumpinger

Auf dem Foto v.l.n.r. die Kandidaten Franz Gumpinger, Martin Wimmer, Bernhard Wolfgruber, Hubert Hocher, Daniel Hochmann, Thomas Enzinger, Rainer Hunklinger, Franz Koch, Marc Baumgartner, Dr. Melanie Baumgartner, Christian Hinterstoißer, Julia Albert, Harald Brandl, Hans Unterreiner und Markus Hinterstoißer. Nicht auf dem Foto: Helmut Gumpinger

 

Die Vorstandsmitglieder v.l.n.r. Thomas Grundner, Martin Wimmer, Franz Koch, Dr. Melanie Baumgartner, Christian Hinterstoißer, Julia Albert und der ausgeschiedene Kassier Klaus Linhuber. Nicht auf dem Bild: Maria Horn

Die Vorstandsmitglieder v.l.n.r. Thomas Grundner, Martin Wimmer, Franz Koch, Dr. Melanie Baumgartner, Christian Hinterstoißer, Julia Albert und der ausgeschiedene Kassier Klaus Linhuber. Nicht auf dem Bild: Maria Horn

Bilder & Text: Maria Horn

Vor gut fünf Jahren wurde in Anger an der Salzstraße eine Zweigstelle der Pidinger Werkstätten GmbH eröffnet. Welche Arbeiten in den Räumen erledigt werden und wie sich der Tagesablauf eines Menschen mit Behinderung gestaltet, der dort tätig ist, davon bekamen Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft Anger-Aufham-Högl (FWG) bei einer Führung einen umfassenden Eindruck vermittelt. „Wir sind eine teilstationäre Einrichtung und jeder Mensch hat ab einem gewissen Schweregrad der Behinderung ein Recht auf Arbeit“, stieg Florian Huber in seine Erklärungen ein. Er führte die Gruppe durch die Räume und vermittelte mit aufschlussreichen Worten interessante Details zu Arbeitsabläufen und Hintergründen.

Die Räumlichkeiten am „Stammhaus“ der Pidinger Werkstätten in Piding Hirschloh haben einst nicht mehr ausgereicht, so dass man sich entschieden hat, eine Außenstelle in Anger zu errichten. Rund 40 Menschen mit Behinderung haben hier einen Arbeitsplatz gefunden. Huber erklärte, dass auch Menschen mit Behinderung schulpflichtig sind und anschließend je nach Schweregrad entschieden, wird, ob und in welchen Arbeitsgruppen jemand eingesetzt werden kann. Nach der einjährigen Teilnahme im Berufsbildungsbereich und einem weiteren vertiefendem Jahr werden die Mitarbeiter dann in verschiedenen Tätigkeitsfeldern eingesetzt, je nach Qualifikation. „Die Abläufe bei uns in der Werkstatt sind natürlich anders“, sagte Huber und erklärte anhand von Beispielen, was damit gemeint ist. So sind beispielsweise einzelne Arbeitsschritte in Form von Bildern detailliert dokumentiert. So kann der Mitarbeiter jederzeit anhand der Fotos sehen, was gemacht werden und wie das fertige Produkt aussehen muss.

Derzeit werden in Anger einige sehr interessante Aufträge abgewickelt. Dazu zählt das Recyceln von Opferkerzen. Die Wachsreste werden aus den ausgebrannten Hüllen entfernt und neu befüllt. Dann kommen sie wieder in den Verkauf. „Im letzten Jahr haben wir 200.000 Opferlichte neu befüllt“, verwies Huber auch auf den Umweltaspekt. Im Verlauf des Rundgangs wurde auch Halt im jenem Bereich gemacht, in dem Abfüll- und Verpackungsarbeiten für Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel erledigt werden. Diese Tätigkeit erfordert ein ganz besonderes Maß an Präzision. „Für jeden Mitarbeiter gibt es einen Förderplan. Unser Ziel ist es, dass die Menschen möglichst vielfältig eingesetzt werden können. Die Fachkraft sollte wissen was verlangt wird, was der Kunde will und ob man auch Schwächere mit einbeziehen kann“, sprach Huber den sehr sensiblen Bereich der Aufgabenverteilung an. Weiter nahm er Bezug zu den verschiedenen Lohnstufen, je nach Leistungsvermögen werden die behinderten Mitarbeiter entlohnt. „Die Zweigstelle in Anger ist ein reiner Dienstleistungsbetrieb, dort werden keine eigenen Produkte hergestellt. Anders ist es in Piding, wo beispielsweise Schreiner- und Metallwaren produziert werden“, sagte Huber und kam auf das Qualitätsmanagementsystem zu sprechen. „Wir sind sehr stolz, dass wir nicht nur für unsere Produkte sondern auch für die Pädagogik eine DIN ISO-Zertifizierung haben.“

An verschiedenen Beispielen erklärte er das engmaschige System, das unter anderem bei der Logistik der Personenbeförderung zum Tragen kommt. Der Rundgang für die FWG-Gruppe endete im Speisesaal, der als Mehrzweckraum genutzt wird. FWG-Vorsitzender Christian Hinterstoißer bedankte sich im Namen der Besucher für die aufschlussreichen Erläuterungen und zeigte sich wie seine „Kollegen“ stark beeindruckt von dem, was in der Angerer Werkstätten-Zweigstelle geleistet wird. Zum Foto: Florian Huber ( 2.v.links) erklärte der Besuchergruppe Vieles über die Arbeitsabläufe in der Angerer Einrichtung der Pidinger Werkstätten.

FWG Anger besucht Pidiginer Werkstätten der Lebenshilfe in Anger

Bericht und Foto: Maria Horn

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