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Leserbrief zum Interview der Abgeordneten Frau Dr. Kofler, erschienen am 14.08.2017 im Reichenhaller Tagblatt

Zunächst möchte ich betonen, dass ich die Arbeit als Menschenrechtsbeauftragte unserer heimischen Bundestagsabgeordneten, Frau Dr. Bärbel Kofler, außerordentlich schätze. Außerordentlich geärgert haben mich aber auch Ihre Äußerungen zur Diskussion um den Kirchholz- bzw. Auentunnel im jüngst erschienenen Interview in der Heimatzeitung. Dr. Kofler bekräftigt darin nochmals, dass sie eine strikte Gegnerin des Kirchholztunnels ist. Dies ist zunächst einmal ihr gutes Recht. Und als klarer Befürworter dieser Baumaßnahme möchte ich betonen, dass mir eine klar geäußerte Abneigung immer noch lieber ist, als eine halbherzige Befürwortung, wie ich sie jüngst von einigen heimischen politischen Mitbewerbern wahrnehme. Dr. Kofler´s im Interview angeführte Begründungen haben mich aber schon verwundert. Die Kosten des Projektes stünden in keinerlei Relation zum Nutzen. Das soll die Frau Abgeordnete mal den lärmgeplagten Anwohnern an der Bundesstraße erzählen. Vermutlich waren da bei ihrem Bürgerspaziergang keine dabei. Des Weiteren ist diesbezüglich anzumerken, dass die entsprechenden Gelder im Bundeshaushalt bereit stehen würden. Sollen sie etwa lieber für ein anderes Projekt verwendet werden? Als heimische Abgeordnete sollte sich doch Frau Dr. Kofler auch für heimische Projekte stark machen. Anstatt dessen träumt sie lieber von „intelligenteren Lösungen“ und das entsprechende Geld solle man doch lieber in die Beantwortung der Frage stecken, wie man den Verkehr aus dem Reichenhaller Talkessel herausbekommen könne. Der Kirchholztunnel – welcher übrigens von der schwarz-roten Koalition, welcher sie angehört, letztes Jahr in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wurde - ist die Beantwortung dieser gestellten Frage und nicht dessen Finanzierung wäre Geldverschwendung, sondern Kosten für nur zeitaufschiebende und sich am Ende sicher wieder einmal als sinnfrei und nicht zielführende herausstellende weitere Planungskosten für andere Maßnahmen. Auch soll Frau Dr. Kofler bitte erklären, wie sie den österreichischen Transitverkehr von täglich 10.000 Fahrzeugen, darunter 1.300 LKWs, auf den ÖPNV umleiten will. Auch das hat sie in dem Interview ja anvisiert.

Beim Thema Auentunnel gesteht Frau Dr. Kofler ein, sich nicht wirklich mit der Materie befasst zu haben. Auch das rechne ich ihr ohne Zynismus hoch an. Denn lieber ist mir ein Politiker, der offen zugibt von der Sache nichts zu verstehen, als mit nichtssagendem Geschwafel krampfhaft zur Sache beitragen zu wollen (von dieser Sorte gibt es leider viel zu viele auf dieser Welt). In diesem Sinne hätte dann Dr. Kofler wohl lieber auf die Aussage verzichtet, dass man auch im Hinblick auf den Landschaftsverbrauch über eine solche Alternative zum Kirchholztunnel nachdenken könnte. Als jemand der sehr oft und liebend gerne in der Saalachau spazieren geht, hat mich diese Äußerung schon etwas erzürnt. Ohnehin wundert es mich stark, dass der große Aufschrei in Bad Reichenhall bzgl. dieser Planung Auentunnel bisher ausbleibt. Jeder, der sich diese Planungen angesehen hat weiß, dass dann mehr als ein paar Bäume dran glauben müssten. Und jüngst gab es ja in Reichenhall eine regelrechte Hysterie wegen ein paar solcher. Am besten wäre Frau Dr. Kofler bei ihrem Bürgerspaziergang durch die Saalachauen gegangen (wenn sie das getan hat, dann wurde wohl diese wunderschöne Landschaft übersehen) und hätte gleich all jene Lokalpolitiker mitgenommen, welche den Auentunnel nun als Alternativlösung unterstützen. Dann hätte sie diesen doch etwas paradoxen Satz mit dem Landschaftsverbrauch nicht gesagt und die heimischen Politiker hätten sich nochmal überlegen können, ob die Gefolgschaft zu gewissen Personen – auch wenn diese in der Vergangenheit mit anderen Projekten sicher positives für Bad Reichenhall bewirkt haben - vielleicht doch Grenzen haben sollte.

Stefan Wieneke

Stefan Wieneke
Bad Reichenhall
stellvertretender Vorsitzender FWG Bad Reichenhall

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